Daten der VW AG
Rechtsform: Aktiengesellschaft
Gründung: 28.05.1937
Sitz: Wolfsburg, Deutschland
Mitarbeiter: 626.715 (Stand Dezember 2014)
Webseite: www.volkswagen.de
Volkswagen oder kurz VW ist eine der bekanntesten Automarken aus Deutschland, die seit Jahrzehnten das Straßenbild prägt. Nicht nur hierzulande, auch europaweit konnte Volkswagen bis heute etablieren und zählt zu den führenden Autoherstellern weltweit.
VW hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die eng mit der jüngsten deutschen Geschichte und der Geschichte der Stadt Wolfsburg verbunden ist. Bereits im März 1934 besucht Adolf Hitler die Internationale Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) in Berlin und fordert einen Kleinwagen für die breite Bevölkerung.
Das Auto sollte „autobahnfest“ sein, Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h erreichen und Familien mit bis zu vier Personen Platz bieten. Außerdem waren ein sparsamer Verbrauch und der günstige Verkaufspreis von maximal 1.000 Reichsmark die Vorgaben.


Der Auftrag ging an Ferdinand Porsche, Unternehmer und Konstrukteur mit österreichischen und tschechischen Wurzeln. Er hatte sein Büro in Stuttgart und wurde offiziell vom Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie mit der Entwicklung des Wagens nach Hitlers Wünschen beauftragt.
Viele Automobilfirmen hegten Zweifel, ob die Preisvorstellung realisierbar sei. Argumentwaren fehlende rationelle Fertigungsmethoden und hohe Materialkosten. So musste die Deutsche Arbeitsfront eine Automobilfabrik in Berlin-Grunewald errichten. Der „KdF-Wagen“ – Kdf steht für Kraft durch Freude – sollte das einzige Produkt sein. Später wurde ein neuer Standort in der Nähe der Gemeinde Fallersleben bei Schloss Wolfsburg gefunden.
Hier wurde 1938 eine neue Stadt gegründet sowie modernste Werkanlagen errichtet. Die Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben wurde 1945 in Wolfsburg umbenannt. Vorzüge des Standorts waren damals die Nähe zum Mittellandkanal, die Reichsautobahn von Berlin nach Hannover, die heute Bundesautobahn 2, die Bahnstrecke von Berlin ins Ruhrgebiet sowie die Nähe zu den Stahlwerken in Peine und Salzgitter sowie zur Stadt Braunschweig.
Porsche konnte in der komplett neuen Fabrik Produkt und Produktion perfekt aufeinander abstimmen. Er führte die Fließbandfertigung nach dem Vorbild bei Ford im amerikanischen Detroit ein und gründete die Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH.
In dieser Zeit entstand auch das bekannte Logo der übereinander gestellten Buchstaben V und W. Doch statt des geplanten KdF-Wagens, der nie ausgeliefert wurde, produzierte das Unternehmen Kübelwagen und Schwimmwagen für die Wehrmacht.
Außerdem wurden für einige wenige hochrangige Führungskräfte während des Krieges Limousinen hergestellt. Die später bekannte Käfer-Karoserie wurde ebenfalls für Spezialfahrzeuge für die Wehrmacht hergestellt.
Der Zweite Weltkrieg: Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit
Im Zweiten Weltkrieg wurde auch in Wolfsburg die Produktion auf Rüstungsgüter umgestellt. Dazu gehörte die Vergeltungswaffe V1. Ab 1941 wurde Porsches Schwiegersohn Anton Piëch Werksleiter und Mit-Geschäftsführer im Volkswagenwerk. Kriegsgefangene und Insassen von Konzentrationslagern wurden zwischen 1940 und 1945 im Volkswagen-Werk eingesetzt.
Anton Piëch finanzierte damals die Porsche KG. Anton war der Vater des späteren VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch, der Beginn einer jahrzehntelangen Verbindung der Familien Porsche und Piëch, bis heute.
Nach dem Krieg: „Wolfsburg Motor Works“
Nach Kriegsende waren die britische Militärregierung für Volkswagen zuständig. Die Stadt wurde in Wolfsburg umbenannt, das VW-Werk ins „Wolfsburg Motor Works“. Ein großer Teil der Maschinen und Werksbauten waren noch intakt. So wurde der Käfer ab 1945 serienmäßig produziert, allerdings mit ungewisser Zukunft.
Erst jetzt wurde das Unternehmen offiziell Volkswagen genannt. Der britische Major Ivan Hirst brachte mit dem deutschen Management die Produktion auf den Weg, unter anderem mit dem Berliner Anwalt Hermann Münch.
Ab 1946 konnte der Käfer mit einem Bezugsschein auch privat erworben werden. 1949 übergab die britische Militärregierung das Unternehmen an das Land Niedersachsen, Volkswagen wurde GmbH. Das Werk in Wolfsburg wurde weltweit zu einem der größten Automobilfabriken. Bereits 1955 lief in Wolfsburg der Volkswagen Nummer 1.000.000 vom Band.
1960 veranlasste der Deutsche Bundestag die Privatisierung des Unternehmens, Volkswagen wurde Aktiengesellschaft. Dabei wurden 60 Prozent der so genannten Volksaktien im Gesamtwert von 360 Millionen D-Mark an private Anleger ausgegeben, 20 Prozent gehörten der Bundesrepublik, 20 Prozent dem Land Niedersachsen. Im VW-Gesetz wurde festgelegt, dass neben der Privatisierung die öffentliche Hand weiter entscheidenden Einfluss haben sollte.
Anteilseigern durften nicht mehr als 20 Prozent der Stimmrechte ausüben, um feindliche Übernahmen zu verhindern. Anfang der 1960er Jahre beschäftige VW fast 70.000 Mitarbeiter, darunter auch viele Gastarbeiter.
Volkswagen übernahm 1964 die Auto Union GmbH vom Konkurrenten Daimler-Benz. Damit verfügte VW über innovative Technologien wie die Wasserkühlung im Motorenbau oder den Frontantrieb. Somit gehörte Audi zur zweiten Marke in Ingolstadt. Später entstand die NSU Motorenwerke.
Besondere Modelle
Die 1970er Jahre – Entstehung des Golf, Polo und Passat
1970 Volkswagen konzipierte mit den NSU Motorenwerken den K70. Damit entstand erstmals ein Fahrzeug mit Frontmotor, Frontantrieb und Wasserkühlung. Anfang der 1970er Jahre arbeiteten bereits über 190.000 Mitarbeiter für Volkswagen. VW krönte sich 1972 zum Produktionsweltmeister.
VW stellte mit über 15 Millionen produzierten Käfern einen Produktionsrekord ein, der noch von Ford aufgestellt worden war.
Erst im Jahr 2002 verwies der VW Golf den Käfer auf den dritten Platz der meist produzierten Fahrzeuge. Dennoch geriet VW in dieser Zeit in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Nachfrage nach dem Käfer sank und größere Modelle wie der VW 1500 bzw. 1600 oder der VW411/412 machten sich selbst Konkurrenz.
Ausgerechnet Daimler-Benz kaufte die Auto Union GmbH wieder zurück. So gelang es bald, mit den Motor- und Fahrzeugkomponenten der Tochterfirma ein erweitertes, attraktives Modell-Portfolio anbieten zu können. Dazu gehörte nicht nur der VW K70 sondern auch der Passat, der ab 1973 vom Band lief.
Er ähnelte dem Audi 80 von 1972 sehr stark. Beide gehörten zu den ersten Fahrzeugen mit einem wassergekühlten Frontantrieb. 1974 erschien dann der VW Scirocco, im Sommer 74 der Golf. Dieser entwickelte sich schnell zum umsatzstärksten Model von Volkswagen.
1975 folgte dann der nächste Klassiker von VW, der Polo. Dieser wiederum hatte große Ähnlichkeiten mit dem Audi 50.
Das VW Baukastenprinzip
VW fertigte nach dem Baukastenprinzip. Das brachte viel Einsparpotenzial, weil einzelne Bauteile in verschiedene Modelle eingesetzt werden konnten. Der Nachteil wurde bereits angesprochen: Modelle von VW und Audi zeigten immer mehr Ähnlichkeit. Der Käfer wurde ab 1978 bis 2003 im Werk Puebla in Mexiko gebaut, in Emden entstand der Passat.
1978 entstand mit V.A.G eine gemeinsame Vertriebsplattform für VW und Audi. Im gleichen Jahr lieferte VW 10.000 Golf in die DDR, das Werk erhielt Pressen und Werkzeugmaschinen. Außerdem erhielt das Planetarium Wolfsburg einen Projektor von Carl Zeiss Jena, als Geschenk für die Stadt Wolfsburg zur 40-Jährigen Stadtgründung.
VW eröffnete in Westmoreland im US-Bundesstaat Pennsylvania ein Autowerk, als erster ausländischer Automobilhersteller überhaupt. Dort entstand die US-Version vom VW Golf, der Rabbit.
In den 1980 Jahren firmierte Volkswagen zur Volkswagen AG. In den 1990er Jahren wurde das Vertriebsnetz V.A.G wieder für VW und Audi aufgeteilt. 1993 wurde Ferdinand Piëch Vorstand der Volkswagen AG.
In den 1990er Jahren konnte sich VW auch im Bereich der Nischenfahrzeuge und Vans behaupten, später auch bei den Geländewagen und Oberklasse-Wagen. Und heute? VW hat nichts von seiner Faszination verloren, gleichwohl geriet das Unternehmen zuletzt durch den Abgas-Skandal negativ in die Schlagzeilen.
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