Die Abkürzung “SL“ in Mercedes Benz SL steht für “Sport Leicht“ oder “Super Leicht“. Hinter der Mercedes SL-Klasse verbergen sich also Sportwagen bzw. Roadster. Der erste “Super Leichte Sportwagen“ wurde 1952 entwickelt. Dieser zeichnete sich bereits durch die typischen, allseits beliebten Flügeltüren aus.

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Vom W 194 bis zum R 231
Die erste SL-Legende war der Sportwagen W 194. Dieser konnte zahlreiche Erfolge auf der Rennstrecke verbuchen. Als Nachfolger gilt der Flügeltürer W 198, der von 1954 bis 1957 als Sportcoupé und von 1957 bis 1963 als Roadster erhältlich war.
Außerdem brachte Mercedes im Jahr 1953 den 105 PS starken 190 SL auf den Markt. Diese SL-Klasse ähnelte optisch sehr dem größeren 300 SL und war besonders als Cabriolet beliebt.
Ab 1963 produzierte man den W 113. Dieser sollte den 190 SL sowie den 300 SL ablösen. Aufgrund des markanten nach innen gewölbten Hardtops wurde das Fahrzeug auch liebevoll als Mercedes Pagode bezeichnet.
Die Mercedes Benz SL Klasse ab 1971
Mit dem R 107 konnte der leidenschaftliche Autofahrer erstmals einen SL-Sportwagen mit mehr als zwei Sitzen bekommen. Der Hersteller bot seinen Kunden die Möglichkeit, Notsitze in das Auto integrieren zu lassen.
Das Modell war außerdem als fünfsitziges Coupé mit einem längeren Radstand erhältlich. Das Design war wesentlich breiter und besann sich wieder mehr auf die typische Stromlinienform als sein Vorgänger. Die Leistung betrug bis zu 180 kW.
Der Mercedes-Benz R 129 wurde zwischen 1989 und 2001 produziert. Vor allem das Modell 500 SL genoss und genießt noch immer eine hohe Beliebtheit, was u.a. auf das Facelifting und auf die satte Leistung des Dreiventil-6-Zyliner-Motors zurückzuführen ist.
SL-Baureihen
- 1954 – 1963: Mercedes-Benz W 198
- 1955 – 1963: Mercedes-Benz W 121 B II
- 1963 – 1971: Mercedes-Benz W 113
- 1971 – 1989: Mercedes-Benz R 107
- 1989 – 2001: Mercedes-Benz R 129
- 2001 – 2011: Mercedes-Benz R 230
- Seit 2012: Mercedes-Benz R 231
Die aktuelle SL-Klasse ist bereits die sechste Generation. Der Roadster kostete zum Zeitpunkt der Markteinführung 93.500 Euro. Die Leistung des 6-Liter-Motors beträgt 463 kW.
- Wissenswertes: Seit der Einführung des ersten SL-Klasse Roadsters wurden weltweit mehr als 650.000 Sportwagen verkauft.
Der Mercedes-Benz W 198 alias 300 SL
Bei dem W 198 (Verkaufsbezeichnung: Mercedes 300 SL) handelt es sich um einen zweitürigen Sportwagen. Er weist einen Gitterrohrrahmen samt aufgesetzter, sprich: nicht selbsttragender Karosserie auf. Der W 198 verfügt über einen vorne längs eingebauten Motor, der die Hinterräder antreibt.
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bis zu 260 km/h. Während der Roadster ausschließlich mit einem 100-Liter-Tank erhältlich war, konnte das Coupé wahlweise mit einer 130-Liter-Ausführung ausgestattet werden.
Der Gitterrohrrahmen des 300 SL wurde von Rudolf Uhlenhaut, ein deutscher Ingenieur und späterer Vorstand von Daimler-Benz, konstruiert. Die Konstruktion gewährleistet eine hohe Stabilität, ohne viel Fahrzeugmasse zu verlangen.
Der Rahmen ist gerade einmal 82 kg schwer, was auch auf die dreieckige Anordnung der dünnen Rohre zurückzuführen ist. Insgesamt bringt der W 198 1.295 kg auf die Waage und zwar inklusive Treibstoff, Reserverad und Werkzeug.
Das Fahrwerk orientiert sich stark an dem der 300er-Limousine, ist jedoch deutlich sportlicher abgestimmt. So sind die Vorderräder an doppelten Querlenkern samt hydraulischen Teleskopstoßdämpfern und Schraubenfedern aufgehängt. Außerdem wurde ein Drehstabstabilisator verbaut.
Bei der Hinterachse handelt es sich um eine Eingelenk-Pendelachse, die ebenfalls mit Schraubenfedern abgefedert wird und pro Rad über einen hydraulischen Teleskopstoßdämpfer verfügt. Stahlblech-Scheibenräder (5K x 15 Zoll) sind serienmäßig und konnten mit einer Rudgefelge 5J x 15 Zoll sowie mit einer vergrößerten Einpresstiefe (5 ½K x 15 Zoll) gewählt werden.
Die Reifen des W 198 haben die Größe 6,50 – 15 Zoll Supersport.
Ein einzigartiges Design – zum Glück machen Menschen Fehler!
Die Karosserie setzt sich hauptsächlich aus Stahlblech zusammen, wobei die Kofferraumklappe, die Motorhaube und die Schweller- sowie die Türhaut aus Aluminium besteht.
Alternativ konnte man die gesamte Karosserie aus Leichtmetall fertigen lassen, sodass das Fahrzeug 80 kg weniger auf die Waage bringt. Besonders interessant: Lediglich 29 SL-Kunden entschieden sich für diese Ausführung. Die klassische Farbe war Silbergrau, auf Wunsch konnte man aber auch andere Lackierungen wählen.
Das Karosseriedesign sollte möglichst strömungsgünstig sein. Deswegen zog man die Karosserie ab der Fensterlinie leicht ein, um die Stirnfläche klein zu halten. Erst nachdem Mercedes-Benz die Konstruktion des Rahmens abgeschlossen hatte, bemerkten die Verantwortlichen, dass das Design keine herkömmlichen Türen ermöglichte.
Die Folge waren die heute so beliebten Flügeltüren. Diese bescherten dem Fahrzeug im englischen Sprachraum übrigens den Kosenamen “Gullwing“ (Möwenflügel).
Der Motor
Der Mercedes 300 SL ist mit einem Sechszylinder-Ottomotor vom Typ M 198 (215 PS bzw. 158 kW) ausgestattet. Der Hubraum beträgt 2.996 cm³ und das Modell weist eine Benzindirekteinspritzung auf, was es bis zu diesem Zeitpunkt bei Viertakt-Pkw-Motoren nicht gegeben hatte.
Darüber hinaus gewährleistet die Trockensumpfschmierung eine optimale Schmierung bei schnellen Kurvenfahrten. Ab 1962 verbaute Mercedes im W 198 einen weiterentwickelten Motor (M 198 III) samt Leichtmetallzylinderblock. Von dieser Ausführung existieren gerade einmal 209 Exemplare.
- Gut zu wissen: Die Serienübersetzung zu Beginn lag bei 1 : 3,42, wurde ab dem 41. Fahrzeug jedoch in 1 : 3,64 geändert, sodass eine bessere Beschleunigung (von 0 auf 100 km/h in 9,3 Sekunden) ermöglicht wurde. Für noch bessere Beschleunigungsleistungen sorgen die Übersetzungen 1 : 3,89 und 1 : 4,11. Die höchste Geschwindigkeit erreicht man wiederum mit der Übersetzung 1 : 3,25. In diesem Fall sind 260 km/h Spitze, wobei der erste Gang entsprechend lange übersetzt, weshalb sich die Ausführung nur eingeschränkt für den Stadtverkehr eignet.
Schönheit kommt von innen
Als Sitzbezug für das 300 SL Coupé bot man standardmäßig Stoff in vier karierten Mustern an. Die wählbaren Kombinationen waren grau/blau, grau/grün, grau/rot und rot/grün. Zudem weisen die karierten Stoffe zwei Gittermuster (rot und gelb) auf, die zueinander versetzt sind.
Trotz diesen Wahlmöglichkeiten entschieden sich die mit Abstand meisten Kunden für einen extravaganten Lederbezug. Dieser gehörte später beim Roadster zur Serienausstattung.
Das Lenkrad lässt sich beim Coupé an der Lenkradnarbe um 90° nach vorne klappen, sodass der obere Teil zum Beifahrer geschoben wird. Hierdurch soll das Einsteigen in das Fahrzeug erleichtert werden.
Der Drehzahlmesser befindet sich links im Instrumententräger und der Tachometer rechts. Darunter sind die Benzinuhr, das Öl- und Wasserthermometer sowie das Öldrucknanometer angeordnet. Außerdem befindet sich eine Uhr in der Mitte des Armaturenbretts (etwas nach rechts versetzt).
- Wissenswertes: Der W 198 verfügte anfangs noch nicht über einen serienmäßigen Außenspiegel und der Innenspiegel befand sich auf dem Armaturenbrett.
Der Kofferraum des Mercedes-Benz 300 SL wird durch den Fahrzeugtank mit Tankeinfüllstutzen sowie durch das Reserverad nahezu komplett ausgefüllt, sodass man im Innenraum, genauer: hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz Stauraum schaffte.
Führt man hier Gepäck mit, verliert der Rückspiegel jedoch weitestgehend seine Funktion. Außerdem ist es gut zu wissen, dass sich der Innenraum des W 198 in warmen Monaten schnell aufheizt und dass die Lüftung des Wagens nicht ausreicht, um die Hitze zu verdrängen. Die Seitenscheiben können nicht heruntergekurbelt werden. Dafür verfügt der 300 SL jedoch über dreieckige Ausstellfenster (vorne).
Auf den Spuren des großen Bruders: der 190 SL
Für den Mercedes-Benz W 121 B II (Verkaufsbezeichnung: 190 SL) übernahm der Hersteller viele Stilelemente vom Vorgänger. So beispielsweise die vorderen Scheinwerfer und die Stoßstangen. Ferner versah man den Wagen mit Chromschmuck und während in den USA Stoßstangenhörner vorgeschrieben waren, erhielt man diese in Europa gegen Aufpreis.
An den vorderen und hinteren Kotflügeln wurden horizontale Lanzetten angebracht, um dem Fahrzeug zu einem eleganten Äußeren zu verhelfen und um die Fahrzeugflanken vor aufgewirbeltem Schmutz zu schützen.
Die Karosserie besteht aus Stahlblech, die Motorhaube, die Türschwellen- und die Türhaut sowie die Kofferraumklappe hingegen aus Aluminium. Das Gewicht des 190 SL liegt bei 1.180 kg bzw. 1.200 kg mit Hardtop. Es waren folgenden Varianten erhältlich:
- Roadster mit Stoffverdeck (Mai 1955) – Preis 16.500 DM
- Coupé mit Hardtop-Aufsatz (Dezember 1955) – 17.100 DM
- Coupé mit Hardtop-Aufsatz und Stoffverdeck (Dezember 1955) – 17.650 DM.
Die meisten 190-SL-Modelle im Umlauf waren und sind Roadster. Auch hier gab es die Möglichkeit, ein Hardtop nachzurüsten. Der Grund, warum die Coupé-Version weniger gefragt war, ist, dass die zusätzliche Anschaffung von Stoffverdeck, Verschlussmechanik und Verdeckkasten einen deutlichen Mehraufwand in Bezug auf den Anschaffungspreis bedeutete.
Weniger Gewicht für mehr Fahrleistung
Es wurde auch eine Sportversion der SL-Klasse angeboten, bei der das Verdeck und die Stoßstangen abgenommen werden konnten. Außerdem hatte der Rennfahrer die Möglichkeit, die Türen gegen Leichtmetall-Exemplare und die Windschutzscheibe durch eine leichtere Plexiglasscheibe auszutauschen, um das Gewicht zu verringern und die Fahrleistung somit zu erhöhen.
- Gut zu wissen: Von dem “Sport-Roadster“ wurden bis 1956 lediglich 17 Exemplare gefertigt.
Der Vergaser als Schwachstelle
Beim Fahrgestell und beim Motor orientierte man sich stark an der W-120-Limousine aus dem Jahr 1953. Mercedes verbaute beispielsweise die Bodengruppe des Ponton-Modells, wobei der Radstand etwas verkürzt wurde. Beim Motor handelt sich um einen 1.897-cm³-Hubraum-OHC-Vierzylindermotor mit 105 PS Leistung. Die Verdichtung liegt bei 1 : 8,8.
Anstatt einer Benzin-Einspritzung entschied man sich aus Kostengründen für eine Vergaser-Alternative aus dem Hause Pierburg. In den Serienfahrzeugen wurden zwei Solex-Flachstrom-Registervergaser verbaut. Hierbei sollte es sich, wie später klar wurde, um die größte Schwachstelle des 190 SL handeln.
Und zwar schlugen die Drosselklappenwellen der Vergaser im Verlauf der Jahre immer öfter aus, wodurch u.a. ein Leistungsabfall zu verzeichnen war. Somit wurden die Vergaser bei vielen Modellen durch weniger anfällige Weber-Vergaser aus Italien ersetzt.
- Übrigens: Das Getriebe des Mercedes-Benz W 121 B II ist eine Weiterentwicklung des klassischen Vierganggetriebes, das bis zu diesem Zeitpunkt in allen Personenwagen des Herstellers verbaut wurde.
Die SL als eine der beliebtesten Sportwagen-Klassen der Welt
Egal, ob das “SL“ in Mercedes-Benz SL nun für “Sport Leicht“ oder für “Super Leicht“ steht (die Daimler AG nutzt beide Begrifflichkeiten) – sowohl die beiden ausführlich vorgestellten als auch die anderen Baureihen der SL-Klasse genießen eine hohe Beliebtheit bei Sammlern und leidenschaftlichen Oldtimer-Fahrern!
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